Seit meinem 6. Lebensjahr begleitet mich eine nicht sichtbare Behinderung. Hier fängt es für viele schon an unbehaglich zu werden. Die Eigenbezeichung „Behindert“ ist ein Tabu. Entweder heißt es dann, wo bist Du denn behindert? (es ist ja nicht sichtbar), oder wird für andere zur Self-fulfilling Prophecy, frei nach dem Motto kein-Wunder-wenn-man-selber-so-von-sich-denkt.

Tatsächlich ist es aber genau so, wenn man „behindert“ wird am Leben uneingeschränkt teilhaben zu können. Die eigene körperliche Verfassung das Leben bestimmt und leitet. Egal, wieviel man körperlich und gedanklich dazu beiträgt, dass es anders wird.

Ich habe mich unauffällig durchgemogelt in unserer auf Ableismus orientierten Leistungsgesellschaft. Ohne die Fortschritte und Produkte der Pharma-Industrie wäre ich nicht so weit gekommen. Völlig unterschätzt habe ich den Preis, der dafür auf körperlicher (und seelischer) Ebene zu zahlen ist, vor allem, wenn auch noch der natürliche Alterungsprozess hinzukommt. In meinem Fall heißt das, zahlreiche weitere gesundheitliche Herausforderungen.

Vor gut 20 Jahren stieß ich auf den Ausspruch von Friedrich Nietzsche „Amor fati“. Liebe Dein Schicksal, Lebe Dein Schicksal. Das ist seitdem mein Leitspruch, denn so habe ich mein Leben immer gefühlt. Dieser Spruch und meine glücklicherweise hohe Resilienz sind meine Anker.

Der Großteil meiner beruflichen Laufbahn fand in der Corporate Welt statt. Meine große Passion galt und gilt dem Thema Vielfalt und Einbeziehung. In allem was ich tue, stehe ich dafür ein, ein vertrauensvolles Umfeld zu schaffen, in dem sich jede:r wohlfühlen und mit seinen einzigartigen Stärken einbringen kann.

Leider habe ich über die Jahrzehnte die Erfahrung gemacht, dass die meisten Firmen das Thema überwiegend aus dem Antrieb heraus betreiben im Bericht für die Shareholder gut dazustehen. Checklisten werden abgehakt. Ernsthafte, langfristige Änderungen an den Systemen scheitern überwiegend an der nächsten Budgetkürzung und leider auch an tief sitzenden Vorbehalten und Vorurteilen wichtiger Entscheidungsträger:innen. Es gibt ein paar wenige Ausnahmen. Diesen applaudiere ich, wünsche mir mehr davon und stehe diesen auch nach wie vor gerne im Rahmen meiner Diversity Management Tätigkeiten zur Verfügung.

Die Zeit ist für mich gekommen, den Fokus meiner Kernarbeit neu auszurichten und mich mehr auf diejenigen zu konzentrieren, die wirklich aktiv ihr Leben nachhaltig gestalten wollen.

Seit 2016 habe ich meine Lernreise als Coach begonnen. Bei Erickson Coaching International in Vancouver, Kanada hat meine Ausbildung angefangen als Solution Focused Coach. Es folgte die Zertifizierung als True Lead Model (SM) Coach durch Tiara International (USA & NL) und eine einjährige Vermittlung psychologischer Grundlagen aus den deutschen Psychologie-Studien Inhalten durch ComCare, Deutschland.

Großen Einfluss auf mein Denken hat auch meine Teilnahme an einem persönlichen Weiterentwicklungsprogramm als Global Change Maker im Shakti Leadership Programm. Dies richtet sich besonders an mein Interesse der Gender Diversity, die mich mein Leben lang ebenfalls weiter begleiten wird. Hieraus erwachsen ist auch die Bedeutung für Conscious Capitalism, wonach wir in allen Lösungen nicht nur wirtschaftliche Interesse verfolgen sollten, sondern ebenso an die Interessen aller Beteiligten und der Umwelt denken.

Seit 2022 vertiefe ich mein Wissen um die Arbeit mit Traumata, wobei ich in keinem Fall die wichtige Arbeit von ausgebildeten Psychologen ersetzten kann und will. Für einen guten Coach sehe ich es allerdings als besonders wichtig an, klare Grenzen ziehen zu können. Dafür muss ich sie sehen können.

Unser Erleben drückt sich früher oder später immer durch unseren Körper aus. Wenn wir nicht bewusst darauf achten, können wir teils böse Überraschungen erleben.

Das Wissen durch meine Ausbildungen und die Erfahrungen aus meiner persönlichen Lebensgeschichte möchte ich teilen und weitergeben und dazu beitragen, dass wir heilsame Entscheidungen treffen, die uns und die Welt ein Stückweit besser machen. 

Kluge Ratschläge helfen uns manchmal aber selten immer weiter. Was wir aber absolut immer brauchen, ist jemand, der uns mit offenen Herzen und Geist die Hand reicht und für uns da ist. Dieser Jemand, kann ich für Dich sein.

Ich freue mich, von Dir zu hören!

Klar. Einbeziehend. Tief.